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Eine Ausbildung für alle Pflegeberufe

Autor:
Krankenpflege im Krankenhaus - ein Ausbildungsberuf

Wer sich über eine mögliche Ausbildung in der Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Gesundheits- und Krankenpflege informiert, stößt im Moment bei der Recherche auf die generalistische Ausbildung in der Pflege. Ein neuer Beruf? Oder was soll das sein?

Worum geht es?

Hinter der generalistischen Ausbildung verbirgt sich tatsächlich ein neuer Berufsabschluss, der die drei großen Pflegeberufe Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege vereinheitlichen soll. So ist zumindest der Plan oder besser die Forderung des Deutschen Pflegerates und weiterer bekannter Berufsverbände wie dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK). Den Pflegeberuf professionalisieren, dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzen und europäisch konkurrenzfähig werden – das sind die wichtigsten Pro-Argumente in aller Kürze.

Der Hintergrund

Im Januar 2016 wurde das Pflegeberufegesetz in erster Stufe verabschiedet. Es ist seit dem beschlossene Sache, dass die Pflegeberufe reformiert werden. Wie genau das aussieht, ist immer noch nicht ganz klar. Die Forderung der Berufsorganisationen nach vollständiger Vereinheitlichung wird so wohl nicht stattfinden.

Aktuelle Planung

Nach derzeitigem Stand wird es eine zweijährige gemeinsame Grundausbildung geben. Im dritten Ausbildungsjahr besteht die Möglichkeit der Spezialisierung zur Pflegefachkraft in der Alten- oder Kinderkrankenpflege. Wer sich gegen die Spezialisierung entscheidet, dem stehen gleich drei Wege offen: Denn der Abschluss zur Pflegefachkraft nach drei Ausbildungsjahren ohne Spezialisierung im dritten Jahr qualifiziert für alle drei Bereiche. Auch die Anerkennung auf europäischer Ebene soll dann möglich sein. Wer die (Fach-)Hochschulreife erreicht hat, kann direkt einen dualen Studiengang beginnen. Es wird dann ein Bachelorabschluss erreicht, der auch das Examen enthält.

Was sagen die Betroffenen?

Jetzt habe ich so einige Fakten zusammengetragen. Sonst schreibe ich viel mehr aus dem Bauch heraus, beziehe mich auf meine persönlichen Erfahrungen. Bei diesem Thema fiel mir das schwer. Dabei begegnet mir die gesundheitspolitische Diskussion zur generalistischen Ausbildung natürlich an meinem Arbeitsplatz, aber auch in meinem Studium.

Meine Kommilitoninnen und ich sind noch dabei, eine Position zu entwickeln. Die Haltungen sind aber eher skeptisch. Auf den ersten oberflächlichen Blick werden eine Aufwertung der Altenpflegeausbildung, eine Abwertung der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung und ein Verlust der Inhalte aus der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeausbildung erwartet.

An meinem Arbeitsplatz ist die Stimmung eher gegen eine Reform. Warum? Die Angst, alles ein bisschen, aber nichts richtig zu können, bewegt vor allem die Auszubildenden. Aber auch Lehrkräfte befürchten, das spezielle Wissen aus den drei Ursprungsbereichen nicht in einer allgemeinen Ausbildung vermitteln zu können.

Und ich?

Ich verstehe die Zusammenhänge immer noch nicht ganz genau. Ich fühle mich zum Teil verwirrt und frage mich, wie dann jemand diesen komplexen Sachverhalt verstehen soll, der es noch weniger als ich gewohnt ist, sich durch Fachliteratur zu arbeiten und Hintergrundinformationen zu beschaffen.

Bei meinem jetzigen Kenntnisstand finde ich die generalistische Ausbildung gut. Die Ausbildungsinhalte lassen sich meiner Meinung nach so umstellen, dass für alle relevanten Themen in den ersten Jahren Platz ist. Die speziellen Wissensgebiete kämen dann im Anschluss. Ähnlich wie es jetzt schon mit besonderen Qualifizierungen wie der Fachweiterbildung für Psychiatrie der Fall ist.

Foto: Fotolia / sudok1

Katharina Voß

(Jahrgang 1983) ) ist seit 2016 Berufspädagogin im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken Hamburg. Davor hat sie als Stationsleitung in der Klinik für Persönlichkeits- und Traumafolgestörungen der Asklepios Klinik Nord gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Sohn in Hamburg. Katharinas Leidenschaft ist der Sport. Mehrmals pro Woche trainiert sie, fährt mit dem Rennrad zur Arbeit oder läuft durch die Hamburger Naherholungsgebiete. Am liebsten läuft Katharina an den Elbhängen in Rissen und Blankenese oder am nördlichen Alsterlauf. Doch auch auf der Tartanbahn fühlt sie sich wohl. Beim Sport kann Katharina die Anstrengungen der Arbeit hinter sich lassen und abschalten.


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